Wer ein Trauma nicht realisiert, ist gezwungen es zu wiederholen oder zu reinzenieren.
Pierre Janet, 1902
Wenn wir Schweres erlebt haben, wollen wir es oft nicht realisieren, da es zu schmerzhaft ist. Deswegen neigen wir dazu es zu verdrängen. Dieser Vorgang kann uns viel Kraft kosten und uns dadurch im Alltag behindern. Das kann sich in inneren Anspannungen, Panikattaken, Vermeidungsverhalten, Flashbacks, Schlafstörungen, überflutenden Gefühlen, und vielem mehr zeigen.
In der Traumaberatung gehen wir verschiedene Schritte gemeinsam, einfühlend und achtsam miteinander. Zunächst nehmen wir uns Zeit für den Aufbau von Vertrauen, indem wir Ressourcen entdecken und ausbauen, Ziele entwickeln und das Geschehene verstehen und einordnen können. So manch einer versteht: Nicht ich bin „verrückt“, sondern die Umstände sind „verrückt“ gewesen. Es werden Tools zur Affektregulation gelernt und Skills zur Stressbewältigung, bevor wir uns mit dem Innernen beschäftigen und arbeiten. Zum Ende sollten Dinge verstanden, betrauert, realisiert und integriert sein.